2018 Belgien



© Wiebke Conrad




Die Night of the Proms Belgien 2018:

SEAL
MILOW
EARTH WIND & FIRE EXPERIENCE feat. AL MCKAY
SUZANNE VEGA
PETRIT CEKU (Gitarre)
GABOR VOSTEEN (The Fluteman)
PIETER EMBRECHTS (u.a. Moderation)
JOHN MILES



Setlist 2018 Belgien:

Künstler Titel
   
APO & Fine Fleur Ouvertüre 2018
APO Adagio 9. Sinfonie - Aus der neuen Welt (Dvorak)
APO & Fine Fleur Mambo meets Bernstein
Gabor Vosteen (The Fluteman) Comedy meets Csardas (Monti)
Suzanne Vega Tom's Diner
Suzanne Vega Marlene On The Wall
Suzanne Vega Luka
Petrit Çeku Cavatina aus `Die durch die Hölle gehen´
APO & Fine Fleur Cyber Conductor 2.0
Earth Wind & Fire Experience Let´s groove
Earth Wind & Fire Experience September
Earth Wind & Fire Experience Boogie Wonderland
Gabor Vosteen (The Fluteman) Gabor Dirigent / Cirkus Renz
Pieter Embrechts Chemmi
APO & Fine Fleur An der schönen blauen Donau (Strauss)
John Miles Music
John Miles Wake me up (Avicii)
John Miles & Überraschungsgast Jump (Van Halen)
Gabor Vosteen (The Fluteman) Gabor mit `Freiwilligen´ / Flohwalzer (-polker) (F. Loh)
Petrit Çeku Tango en Skai
Milow & Petrit Çeku You don´t know
Milow You and me
Milow & John Miles Lay your worry down
Milow Ayo Technology
Milow Howling at the Moon
Seal Luck be a lady
Seal Knock on wood
Seal Kiss from a rose
Seal Killer
Seal Crazy
All Artists (Finale) Hey Jude (The Beatles)


© Wiebke Conrad





Wiebke Conrad und Ihr Konzerterlebnis


Fulminanter Start in die Proms Saison 2018
Zeit für ein paar Revivals und jede Menge Interaktion mit dem Publikum



Nach vielen Veränderungen und Neuerungen in den vergangenen Jahren, gab es dieses Jahr das ein oder andere musikalische Wiedersehen bzw. -hören. Das erste gleich ganz zu Beginn, denn da gab es ein Revival der Ouvertüre. Zwar gab es keine neue Eigenkomposition wie in den Jahren 2006 und 2007 sondern "nur" eine veränderte Version der Ouvertüre aus 2006, die aber sehr gut umgesetzt wurde.

Spätestens bei der dritten Nummer "Mambo - celebrating Bernstein" vom Antwerp Philamonic Orchestra und Fine Fleur stand der komplette Saal zum ersten Mal - Mitsingen absolut erwünscht!
Mit "Gabor", ein fantastischer Künstler an der (den) Blockflöte(n), haben die Produzenten den Comedy-Part - wie einst mit Igudesmann & Joo 2008 - wieder mehr hervorgehoben. Einziger Wehmutstropfen, der Proms-Spaß-Beauftrage Patrick de Smet war gar nicht im Vordergrund zu sehen, wurde aber sehr gut vertreten. Da Gabor allerdings auch in Deutschland dabei sein wird, werde ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten, nur so viel Clownerie trifft Musik und wir haben Tränen gelacht.

Suzanne Vega machte bei den Solokünstlern den Anfang mit eher ruhigeren Nummern und einer tollen Stimme. Das Highlight war hier der Anfang von "Tom's Diner" mit Fine Fleur, die bei diesem Song im Vordergrund standen und Suzanne Vega eher im Hintergrund in den Song mit eingestiegen ist.

Zum Ende des ersten Viertels war es wieder Zeit für ein Revival. Auch hier möchte ich nicht zu viel Verraten, da sonst der Überraschungseffekt weg ist. Nur so viel: Ein Proms-Special in dem es auch ein kurzes "wiederhören" mit einem seit langem, von einigen schmerzlich vermissten, Proms-Klassiker gibt. Leider gab es dies nicht in Deutschland zu hören/sehen.

Das das zweite Viertel leiteten Al McKay (Earth, Wind & Fire EXP) ein und haben binnen Sekunden mit den ersten Tönen das komplette Sportpaleis in eine riesiege 70er/ 80er Jahre Boogie-Party verwandelt.

Zur "Abkühlung" gab es "An der schönen blauen Donau" vom Antwerp Philharmonic Orchestra und ein wirklich tolles Lied vom Moderator Peter Embrechts gesungen, leider ging hier der Blick irgendwann mehr zur Uhr als auf die Bühne. Drei - fünf min. statt zehn min währen hier vielleicht besser gewesen.

Das dritte Viertel wurde von Mr. Music John Miles höchst persönlich eingeleitet. Neben der Proms-Hymne Music gab es eine Hommage an Avicii mit seinem wohl bekanntesten Hit "Wake me up". Eine Akustikversion die perfekt in die Dance-Version übergeleitet wurde. Zusätzlich gab es den "Van Halen" Song "Jump", welches sich das Publikum sich hat nicht zweimal sagen lassen.

Mit Petrit Ceku, einem Meister an der akustischen Gitarre, durfte das Publikum noch einmal kurz durchatmen, bevor es ins letzte Viertel ging. Im Fußball würde man jetzt sagen, Milow hat das Tor sehr gut vorbereitet und Seal hat zielsicher verwandelt.

Milow, der in Antwerpen quasi ein Heimspiel hatte, begeisterte das Publikm mit seinen bekannten Hits wie unteranderem "You don't know" und " Ayo Technology". Vergleichsweise zu Seal zwar eher ruhig aber mit sehr vielen Mitsingmomenten gespickt. Also es lohnt sich, noch mal schnell die Texte zu googeln.

Seal hat den Staffelstab....ääääh Mikro von Milow übernommen und zu einem Wahnsinns Finale angesetzt. Begonnen mit einer tollen Big Band Nummer und einem neuen Song bevor er mit den drei Klassikern "Kiss from a rose", "Killer" und "Crazy" die Hütte regelrecht abgerissen hat. Wie schon vor vier Jahren in Deutschland ist er auch hier mehr im Innenraum als auf der Bühne unterwegs gewesen.

Zum Finale gab es, noch ein "wiederhören". Nach dem man sich die letzten Jahre zum Finale für große Popsongs entschieden hat, hat man dieses Jahr wieder auf einen Beatles-Klassiker als Finale gesetzt. Nach drei Stunden Musik Non-Stop ging es dann getrennt weiter, das Publikum hat draußen einfach weitergefeiert und die Proms-Künstler nach diesem fantastischen Abend im Backstagebereich wahrscheinlich auch.

Visuel wurde die Show durch eine minimalistische aber geniale Lichttechnik unterstützt. Mit fünf hintereinander gehängte LED-Wänden wurden nicht nur tolle 3D-Effekte erzeugt, sondern auch immer wieder unterschiedliche Bühnenbilder.

Fazit: Der Spannungsbogen war nahezu perfekt aufgebaut und zwischen den einzelnen Künstlern wurden tolle Übergänge geschaffen. Sehr viel Interaktion mit dem Publikum von jedem einzelnen Künstler sodass man immer wieder abgeholt und mitgenommen wurde. Es gab nachdenkliche Momente als auch welche zum Schmunzeln und Lachen und so gut wie keine Langeweile. Nach dem Antwerpen in den vergangenen Jahren eher nicht überzeugen konnte, war dieses Jahr nach der Meinung vieler, eine der Besten Proms in Antwerpen seit Jahren. Die Messlatte für die Deutschen Konzerte liegt hoch.


© NOTP



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