2001 Deutschland


© NOTP



Künstler 2001:

MEAT LOAF
CHRIS DE BURGH
ABC vocalist MARTIN FRY
LAITH AL-DEEN
ADIEMUS Schöpfer KARL JENKINS
JOHN MILES





Setlist 2001:

Künstler Titel Jahr
     
Il Novecento Also sprach Zarathustra 1896
Il Novecento Ungarischer Tanz Nr.6 1864
Martin Fry The look of love 1982
Martin Fry All of my heart 1982
Martin Fry When Smokey sings 1987
Il Novecento Einzug der Gladiatoren OP 68 1898
Adiemus Song of the Plains 1997
Adiemus Adiemus 1995
Il Novecento In der Halle des Bergkönigs 1888
John Miles Mr. Blue Sky 1977
John Miles Music 1976
Il Novecento Als flotter Geist (Der Zigeunerbaron) 1885
Il Novecento Walzer aus Faust 1859
Chris de Burgh The lady in red 1986
Chris de Burgh The snows of New York 1995
Chris de Burgh Don't pay the ferryman 1982
Chris de Burgh High on emotion 1984
     
Pause    
     
Il Novecento Die diebische Elster 1817
Il Novecento Auf einem persischen Markt 1920
Adiemus Song of the Spirit 1997
Laith Al-Deen Bilder von Dir 2000
Laith Al-Deen Ich will nur wissen 2000
Il Novecento Ungarische Rhapsody Nr.2 1851
Meat Loaf Home by now / No matter what 1996
Meat Loaf You took the words right out of my mouth 1977
Meat Loaf I'd do anything for love 1993
Meat Loaf Paradise by the dashboard light 1977
Il Novecento & Fine Fleur Land of hope and glory 1907
All Artists (Finale) Yellow submarine 1969




Fakten 2001


Erlebnisbericht 2001:


Ein neues Jahr, eine neue Halle (Hannover, allerdings komplett bestuhlt) und schon das erste Stück eine Zeitreise in das schöne Erlebnis von 1999. Deja Vu mit „Also sprach Zarathustra“ wie schon vor 2 Jahren der Auftrakt. Zufall oder die Ankündigung eines erneuten tollen Konzertabends. Warten wir’s ab und schauen wir ob die Hannoveraner der Sache gewachsen sind.

Die „Ungarischen Tänze“ passen zur abwartenden Spannung die der NOTP Novize Hannover ausstrahlt. Das Entree ist getan und jetzt kommt’s poppig. ABC startet sogleich mit dem All-Time Klassiker „The Look of love“. Der New Romantik Waver in mir jubiliert und so geht es auch etlichen Besuchern. Im metallisch glänzenden Anzug (Gold oder Silber, ich weiß es nicht mehr) ist Mr. Frey sogleich der elegante Entertainer wie man ihn aus der Anfangszeit der Musik-Videos kennt. Was ich mir nicht vorstellen konnte: Hannover kommt in Wallung und das geht auch bei den folgenden Stücken so weiter. Ich freue mich besonders, das auch „When Smokey sings“ aus dem Alphabet City Album zum Einsatz kommt. Pop-Perlen auf edler Schnüre aufgereiht und mit großem Spaß an der Freude vorgetragen.



Ich muß gestehen, das ich den tausend- oder so -köpfigen Chor Fine Fleur, der permanent im Hintergrund agiert, nicht mehr richtig den einzelnen Stücken zuordnen kann. Besonders im klassischen Bereich kann ich nicht sagen ob es sich nun um ein Instrumental oder Chor-Stück handelt (Shame on me) so geht es mir auch mit dem folgenden „Einzug der Gladiatoren“, aber bei dem nachfolgenden Künstler bin ich mir sicher, das der geniale und immer gutgelaunte Klangkörper die orale Unterstützung geleistet hat. Auf der Bühne erscheint, als Klassik Gast des Abends, das Musikprojekt Adiemus, dessen musikalischer Kopf Karl Jenkins hinter dem Dirigentenpult Platz nimmt. Es wird auch gesungen aber die Sprache, na ja wie soll ich sagen, scheint nicht von dieser Welt. Es ist wohl vielmehr eine Phantasiesprache die klangbildlich der musikalischen Stimmung beigemischt wurde. Dem breiten Publikum ist von den angestimmten Stücken sicherlich in erster Linie das titelgebende Stück „Adiemus“ bekannt, das maßgeblich durch den Einsatz in einem TV Werbespot einer großen Fluggesellschaft bekannt wurde. Ist schon erstaunlich wie man sich solche Texte merken kann. Der Leadgesang wird von den stimmgewaltigen Damen aus dem 3 köpfigen Backgroundchor erledigt und Fine Fleur übernimmt sie stimmungsvolle Soundwand aus zig Kehlen. Das Klanggemälde ist beeindruckend. Aber als Klassik-Gast würde ich den Act nicht durchgehen lassen.



In der Halle des Bergkönigs“ das kenne ich, weil meine Frau das unbedingt als Klingelton auf ihr Handy haben wollte. Sie mag die Melodie einfach und ich pflichte ihr völlig bei. Das ist so eine Art „Stairway to heaven“ im klassischen Bereich, ein Evergreen.
Und jetzt : John Miles Time. Wieder eine Zeitreise ins letzte Jahrtausend. Wie schon 1999 so sorgt auch dieses mal „Music“ für Duckskin (Dank DSDS hört sich „Gänsehaut“ so abgedroschen an). Einfach toll. Was soll ich mehr sagen. Und es wird noch besser. Das zweite Stück ist von ELOMr. Blue Sky“ Was muss ich tun um Jeff Lynne in die NOTP zu bekommen. Lotto spielen ? Flugzeugentführung? Papst werden ? Was ?!?
Da war doch noch was ? Ach ja. Walzer . Einleitung und los. Allerdings tut sich Hannover noch etwas schwer mit der Aufforderung zum Tanz. Vereinzelte Paare springen über ihren Schatten und die Brüstung um den freien Platz zu betanzen, aber man merkt Hannover ist noch Debutant in Sachen NOTP.



Jetzt, sagt das Programmheft, kommt einer meiner Helden aus den späten 70ern. Selbst als Rockfan der alten Schule (ACDC, Quo, etc) war man nicht unten durch als man damals im Freundeskreis den Besitz der Platte „Best Moves“ zugegeben hatte. Gut, in der letzten Zeit hatte er sich durch zwanghaftes Balladen-tum den Titel „Irischer Weichspüler“ erspielt, aber meine Hoffnung war, das er die Partykeule schwingen würde. Pustekuchen: „The lady in red“ – das ist zwar sein größter Hit, aber eben nicht meiner (Das geht mir bei Stevie Wonder und „I just called I love you“ genauso) und dann noch ein neuer Song, ebenfalls Ballade. Zugegeben stimmungsvoll aber ich will meinen Lieblings Chris de Burgh hören. Und dann Kehrtwendung Marsch. Party on, Garth. “Don’t pay the ferry man” und danach “High on Emotion” zünden wie erwartet. Die Preusag Arena singt, ach was, gröhlt mit. Irgendwann springt der Hauptakteur von der Bühne und rennt singend durchs Publikum. Blöd für die hinteren Reihen, denn der Mann ist ja nur n Keks größer als 1.50 m oder so, aber prima für die Gesamtstimmung. Handshake und Publikumseinbindung beim Singen tun ihr Übriges . Der Set vergeht in Null komma Nix und schon ist Pause. Schade.

--- PAUSE ---



Pause vorbei und wieder rein ins Vergnügen. „Die diebische Elster“ wird schon wie gewohnt auch von Hannover dankbar entgegen genommen. Die Paukenklöppel (oder wie die heißen) als Publikumstaktstock benutzend, werden erneut die Betonungen des Stückes mit den entsprechend getimten Zuschauerzurufen al la „Hey“ abgerundet. Der „Comedian“ (Patrick De Smet) der sich so engagiert ist der Gleiche von vor 2 Jahren und gehört wie auch der Song zum NOTP Inventar.
Diesem Auftakt nach der Pause folgt ein stimmungsvolles Klassik-Stück dass das Flair „Auf einem persischen Markt“ verbreiten soll. Mir fällt auf, das die Kommentierung der klassischen Stücke und damit die des Orchesters bei mir eher beiläufig und der Vollständigkeit halber passiert. Das soll nicht die Leistung der Musiker abwerten, aber ich bin halt nur bezüglich der U-Musik ein halbwegs ertragbarer Plauderer. Bei Klassik halte ich mich lieber bedeckt.



Nachdem dann Karl Jenkins ein weiteres Stück zum Besten gegeben hat, was mir beim besten Willen nicht einmal annähernd in Erinnerung geblieben ist, kommt der deutsche Eigenimport auf die Bühne gesteuert. Bei der Ankündigung hatte ich schon das Schlimmste befürchtet. Ich bin nun kein begeisterter Fan der Musik von dem Schlafschlumpf Xavier und Konsorten, da mir das ganze dann doch zumeist zu schwülstig dahergepredigt vorkommt. Ich hatte demnach auch den angekündigten Akteur entsprechend argwöhnisch erwartet, da ich ihn in ähnlicher Schublade vermutete. „BadamPadam,padam....“.... “Bilder von Dir“, der aktuelle Hit, begann und ich stellt insgeheim fest: Nee, den mag ich ! das ist Der !?!. Was soll ich sagen. Der Mann machte seine Sache richtig gut. Auch die nächste, mir weniger bekannte Nummer kam gut rüber. Einzig wie Laith Al Deen sein Mikro hielt, erinnerte mich weniger an eine normale Singhaltung als vielmehr die Art wie man Ende der 60er eine Tüte geraucht hat. Aber ist im übrigen ja eh völlig wurscht.



Mit einer dramatischen „Ungarische Rhapsodie Nr.2“ wurde die Einleitung für das nun Folgende vorbereitet und ich rutschte schon unruhig hin und her. Als Fan der ersten Stunde (Seit dem im Bremer Musikladen damals zum Vollplayback „You took the world right out of my mouth“ vorgestellt wurde, ist sein musikalisches Wirken untrennbar mit meiner eigenen Erinnerung verbunden) kam für mich nun der absolute Höhepunkt des heutigen Abends. Ist er wieder on the Top oder hat er erneut einen schlechten Tag. Kein Künstler versteht die Achterbahn des Erfolges so schön auszuleben wie Meat Loaf. Millionseller weltweit und dann wieder als Vorgruppe von The Sweet auf dem Open Air Festivals des lokalen Flugplatzes Bad Gandersheim. Allein diese Tatsache macht jeden seiner Gigs zu einem Ereignis. Jetzt geht’s los. Hä, was soll das denn. Jetzt singt der ein Lied von der Boygroup Boyzone?!? Zugegeben „No matter what“ ist von Andrew Loyd Webber und das Stück kommt auf einem Barhocker sitzend gut über die Rampe, aber trotzdem : Häää???

(Anmerkung der Redaktion: Die Lieder des Medleys, also `Home by now´ und `No matter what´ stammen aus dem Musical `Whistle Down The Wind´, Musik Andrew Lloyd Webber und Text Jim Steinman(!), dem Haupt-Songschreiber von Meat Loaf)



Aber dann. Ich war nur zu ungeduldig. Da war es : Erst das Lied wodurch ich im Musikladen angefixt wurde und dann offener Schlagabtausch : „I’d do anything for love“ das Ding das ihn wieder zurück an die Spitze katapultiert hatte und dann noch aus dem Debut-Album die kleine Rock’n’Roll Oper „Paradise by the dashboard light“ Flankiert von seiner genialen und sexy Co-Sängerin (Patti Russo) ging so was von die Post ab, das zum meinem größten Bedauern dann auch schon wieder Schluß war. Einigen im Publikum war offensichtlich nicht bewusst, das der Sänger der vor ihnen agierte auch ein etablierter Schauspieler ist und durch diesen Background natürlich auch jeden Song gesondert zelebriert. Das er speziell zwischen den ersten Stücken recht böse in das Publikum schaute und im Duett-Teil nicht gerade zimperlich mit seiner Partnerin umsprang, ist einigen dann ein bisschen zu viel des Guten gewesen. Die standen halt mehr auf die Dauerfrohnatur eines Chris de Burgh. Ich jedenfalls habe mich hervorragend unterhalten gefühlt. Basta.



And now stand up and sing. Einer weiter Lektion für Hannover. „Land of Hope and Glory“ einmal zum Mitsingen bitte. Die Aufforderung etwas zu tun, haben dann einige Hannoveraner anscheinend gründlich missverstanden. Das war mir aus Dortmund 99 nicht bewusst, das Zuschauer schon vor dem Ende das Rund verlassen hätten, nur um eine Pole-position im Park-Haus zu ergattern. Schön doof, denn „Hope and Glory“ und auch das Finale zu verpassen ist fahrlässig unklug. Außerdem stört die entstehende Unruhe diejenigen die das Ganze komplett genießen wollen. Nach der Gesangsstunde schließlich das Finale. Alle Künstler zum Rapport und es wird angestimmt : Yellow Submarine“. Ein schönes Schlußbild und alle Teilnehmer stimmen inbrünstig diesen Beatles Klassiker an..Jetzt kann Weihnachten kommen!. (Danke Michael für Deinen ausführlichen Bericht!)







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